Idiot oder Bösewicht?

Δεῖ δὴ αὐτοῖς ἀνάγκην προσεῖναι καὶ ζημίαν, εἰ μέλλουσιν ἐθέλειν ἄρχειν —ὅθεν κινδυνεύει τὸ ἑκόντα ἐπὶ τὸ ἄρχειν ἰέναι ἀλλὰ μὴ ἀνάγκην περιμένειν αἰσχρὸν νενομίσθαι— τῆς δὲ ζημίας μεγίστη τὸ ὑπὸ πονηροτέρου ἄρχεσθαι, ἐὰν μὴ αὐτὸς ἐθέλῃ ἄρχειν·.
Platon

Liebe Leser

Das obige, altgriechische Zitat lautet, vereinfacht (von mir) übersetzt, etwa so: «Die grösste Strafe für denjenigen, der nicht selbst herrschen will, ist, von anderen beherrscht zu werden, die schlimmer sind als er selbst.»

Vor einiger Zeit las ich das satirische Büchlein «Die Prinzipien der menschlichen Dummheit» des italienischen Wirtschaftshistorikers und Schriftstellers Carlo M. Cipolla. Dies sind seine fünf fundamentalen Gesetze der Dummheit:

  • Die Zahl der im Umlauf befindlichen dummen Individuen wird unterschätzt.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Person dumm ist, besteht unabhängig von jeder anderen Eigenschaft. Es gibt also stets den gleich hohen Anteil an Dummen in allen gesellschaftlichen Gruppen, sowohl bei Hausmeistern wie bei Universitätsprofessoren oder Politikern.
  • Ein dummer Mensch ist jemand, der Schaden verursacht, ohne selber Gewinn zu erzielen und dabei vielleicht auch zusätzlich Verlust macht.
  • Menschen, die nicht dumm sind, unterschätzen stets das Gefährlichkeitspotential dummer Menschen. Verhandlungen, oder Verbindungen mit dummen Menschen stellen sich zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort und in jedem Fall unweigerlich als teurer Irrtum heraus.
  • Eine dumme Person ist der gefährlichste Typ aller Personen.

Cipolla kann also dahingehend interpretiert werden, dass der Bösewicht dem Idioten bei weitem vorzuziehen sei. Das Grundproblem des Idioten ist also, dass seine Handlungsweise nicht vorauszusehen ist, dass er aber mit traumwandlerischer Sicherheit in einem Unternehmen, in einem politischen Amt oder auch in jeder anderen verantwortungsvollen Position beim schwächsten Punkt ansetzen und so die Organisation ruinieren wird. Schwierig dabei ist, dass dies praktisch unvorhersehbar und damit auch kaum zu verhindern ist.

Der Bösewicht hingegen ist durchaus intelligent. Er geht methodisch vor, hat eine Strategie, ein Ziel und verfolgt diese systematisch.

Damit ist klar, warum der Bösewicht das geringere Übel ist als der Idiot. Eine Strategie kann man durchschauen, auch wenn sie böse ist. Man könnte Gegenstrategien entwickeln, seine Kräfte bündeln und so verhindern, dass der Bösewicht seine Strategie umsetzt.

Manchmal kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass wir wenigstens teilweise durch Bösewichte regiert werden. Diese Erkenntnis sollte uns aber, wenn wir Cipolla zu Rate ziehen, nicht verzweifeln lassen.

Niemand hindert uns daran, zu erkennen, dass beispielsweise der geplante WHO-Pandemievertrag einen «autoritären» Geist atmet, wie selbst das Boulevardmedium Blick schreibt.

Und hier können wir zum Beispiel Petitionen oder in der Schweiz die Souveränitätsinitiative unterschreiben.

Wir können auch andere Politiker wählen oder zum Beispiel besser bekannt machen, dass der Konflikt um die Ukraine nicht am 22. Februar 2022 mit dem russischen Überfall begann, sondern eine Vorgeschichte hat, die auch zu einer korrekten Einschätzung gehört.

Ja, gegen die Bösewichte dieser Welt haben wir eine Chance! Wir können erreichen, dass wir nicht – wie im eingangs übersetzten Zitat von Platon – von anderen beherrscht werden, die schlimmer sind als wir selbst.

Ergreifen wir diese Chance!

QUELLE: https://transition-news.org/idiot-oder-bosewicht

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